In Anbetracht der Komplexität der heutigen Bauvorhaben und der zunehmend kürzer werdenden Planungs- und Realisierungszeiträume sind Bauablaufstörungen, Bauzeitverzögerungen und Nachtragsforderungen zentrale Faktoren zur Bestimmung von Fertigstellungsterminen.
Entsprechend der aktuellen Rechtsprechung muss für jede Bauablaufstörung (BAST) der adäquat-kausale Nachweis über Ursachen und Folgen geführt werden.
Unabhängig davon, ob es sich hierbei um eine Behinderung im Sinne der VOB/B § 6(6) oder sonstige Störungen des Bauablaufes, z.B. Nachtragsleistungen gem. VOB/B § 2 handelt, sind die entsprechenden terminlichen und monetären Folgen der von der BAST betroffenen Vertragsleistungen respektive SOLL-Vorgänge durch den Vergleich von
aufzuzeigen.
Zum Nachweis des IST-Ablaufes, der IST-Ressourcen und der daraus entstehenden IST-Kosten wurde von dem Ingenieur- und Sachverständigenbüro Holz (ISB-Holz) erstmals ein System entwickelt, das es der Baustelle anhand eines projekt- und vorgangsbezogenen Bautagebuchs (vBT) ermöglicht, die IST-Tätigkeiten unter Berücksichtigung der tatsächlich eingetretenen Veränderungen und ggf. erfolgten Detaillierung der Abläufe ohne zeitlichen Mehraufwand für die Dateneingabe zu dokumentieren.
Dieses Dokumentationssystem wird bereits seit Jahren bei verschiedenen Großprojekten für Auftragnehmer und Auftraggeber in den Bereichen
im Einschichtbetrieb und/oder Mehrschichtbetrieb erfolgreich eingesetzt.
Da das Dokumentationssystem unabhängig von der Detaillierung des Soll-Ablaufes und somit von der Anzahl der SOLL-Vorgänge ist, kann es auch für die im Terminplan ggf. enthaltenen Planungsleistungen und Werksfertigungen eingesetzt werden, so dass der komplette Ablauf aller Vertragsleistungen von Vertragsschluss bis zur Abnahme bzw. Übergabe der Dokumentationsunterlagen detailliert dokumentiert werden kann.
Aufgrund der auf MS-Excel-basierenden Programmstruktur kann das vBT ohne weitere Zusatzprogramme auch auf Laptops oder Tablets installiert werden, so dass bereits während der täglichen Baustellenrundgänge des Aufsichtspersonals die jeweiligen Dokumentationsinhalte in das System eingegeben werden können.
Grundlage für das vBT bildet der jeweilige SOLL-Terminplan aller Vertrags- / Gewerkeleistungen, aus welchem von ISB-Holz die Einzeltätigkeiten in eine vom Anwender flexibel zu gestaltende Excel-Tabelle übertragen werden.
Diese Excel-Tabelle wird dann mit den firmenbezogenen Daten des jeweiligen Anwenders ergänzt und dient als Grundlage für das ohnehin von jeder Firma zu führende Bautagebuch.
Durch die aus dem SOLL-Terminplan übernommene Ablaufstruktur und die ebenfalls in der Excel-Tabelle hinterlegten SOLL-Termindaten werden dem Anwender für die Dokumentation die zum jeweiligen Erstellungs- / Erfassungszeitraum auszuführenden Tätigkeiten vorgegeben, so dass sofort erkannt wird, wenn sich störungsbedingte Änderungen im Hinblick auf die Ablaufstruktur ergeben haben.
Aufgrund der Flexibilität bei der Erfassung ist es auch möglich, IST-Ausführungsdaten für Nachträge oder auch Behinderungszeiträume, etc. als zusätzliche Vorgänge mit dem vBT zu dokumentieren. Außer den IST-Tätigkeiten können natürlich auch Besonderheiten der Baustelle und Bemerkungen zum Bauablauf in das vBT eingetragen werden.
Die erfassten Inhalte können dann tageweise oder wochenweise als PDF-Ausdrucke dem Auftraggeber zum Nachweis übergeben werden.
Entscheidend für den Nachweis störungsbedingter Mehraufwendungen ist auch die Möglichkeit, dass der Anwender innerhalb des vBT bei der tageweisen Erfassung die vorgegebenen SOLL-Tätigkeiten weitergehend detailliieren und neben den IST-Einzeltätigkeiten auch die IST-Personalressourcen der einzelnen Vorgänge in Form von Anzahl der Arbeitskräfte und Arbeitsstunden mit eingeben kann.
Gleiches kann auch für Geräte und Materialdaten erfolgen, so dass auch im Nachgang entsprechende SOLL-IST-Auswertungen vorgenommen werden können.
Neu ist in der aktuellen Version erstmals die Möglichkeit, den Verlauf der Temperaturdaten im Terminplan darzustellen, um z.B. witterungsbedingte Behinderungen besser beurteilen zu können.
Im Gegensatz zu bisherigen Bautagebuchprogrammen werden sämtliche Erfassungsdaten des vBT von ISB-Holz in abgestimmten Zeitabständen komplett in einen SOLL-IST-Terminplan mit den entsprechenden Ressourcendaten und weiteren Tagesangaben übertragen, so dass hiermit wesentliche Grundlagen für den von der Rechtsprechung geforderten adäquat-kausalen Nachweis in Form eines vorgangsbezogenen SOLL-IST-Vergleiches der Termine und Ressourcen geschaffen werden.
Bei Bedarf wird zu bestimmten Berichtsterminen von ISB-Holz ein Leistungsstandbericht erstellt, in dem dann auf Basis der vorstehend beschriebenen IST-Nachweisdaten und zusätzlicher Angaben zu Behinderungsanzeigen und Nachträgen mögliche terminliche Auswirkungen auf die Vertragstermine nach neuesten baubetriebswirtschaftlichen Methoden als Prognose-Terminpläne ermittelt werden.
Somit sind auch frühzeitig die Voraussetzungen gegeben, dass die Vertragsparteien Verhandlungen über mögliche Abhilfemaßnahmen (z.B. Beschleunigung) und die damit verbundenen störungsbedingten Mehrkosten führen können.
Sollten im Verlauf der Bauarbeiten oder nach möglichen Verhandlungen der Vertragsparteien die vertraglichen Terminplandaten angepasst werden müssen, kann das vBT entsprechend neu erstellt werden.
Sämtliche Leistungen werden von ISB-.Holz als pauschalierte Einzelleistungen angeboten, so dass für den Anwender des vBT keine unvorhergesehenen Kosten entstehen.
Für weitere Angaben zu den Möglichkeiten des vBT oder zu Referenzprojekten steht Ihnen das ISB-Holz gerne zur Verfügung.